Agiles Führen_Positive Psychologie_Positive Leadership

Agiles Arbeiten und Positive Psychologie – Antworten auf unsere sich schnell verändernde Arbeitswelt?

Beschleunigung, Digitalisierung und Globalisierung sind in der Arbeitswelt vielbenutzte Schlagwörter. Sie generieren neue Trends und Begrifflichkeiten. Sie verunsichern, ermüden, schaffen aber auch Hoffnung und geben Auftrieb. So ist es für den einen eine wunderbare Entwicklung, für den anderen hingegen der blanke Horror. Als mögliche Antwort auf die sich schnell verändernde Arbeitswelt wird oft das «agile Arbeiten» und das «agile Führen» genannt. Was bedeuten die Begriffe, und in welchem Zusammenhang stehen sie mit der Positiven Psychologie?

Agiles Arbeiten – was heisst das?

Agile Arbeitsweisen beinhalten eine flexible, offene Organisationsgestaltung. Wird das an Ihrer Arbeitsstelle schon so umgesetzt? Oder befinden Sie sich als Führungskraft schon auf diesem Weg?  Muss alles noch schneller gehen? Steigen die Anforderungen und verändern sie sich laufend? Sind gewisse Arbeitsabläufe schon digitalisiert oder sind in Ihrem Unternehmen erste Verunsicherungen gegenüber der Digitalisierung erkennbar?

Sind Sie für die «neue Welt der Digitalisierung, Beschleunigung und Globalisierung» gut gerüstet? Die Beraterin, Business-Coach und HR-Managerin Sabine Wesely beschreibt in ihrer Publikation «Arbeit und Führung 4.0?», welche Anforderungen auf die Arbeitnehmenden und die Führungskräfte zukommen.

Gefragte Kompetenzen für die Arbeitnehmenden…

Gute Voraussetzungen für Arbeitnehmende, um in dieser neuen Arbeitswelt bestehen zu können, sind gemäss Wesely:

  • Selbstbewusstsein (eigene Ideen einbringen, eigene Meinung vertreten)
  • Durchsetzungsvermögen
  • Innere Stabilität (Umgang mit Scheitern, Fehlertoleranz)
  • Inhalts- statt Karriereplanung (Mehr Fokus auf Weiterentwicklung, weniger auf hierarchischen Aufstieg und Status)
  • Hohe kommunikative Kompetenz
  • Empathie (sich in andere hineinversetzen können, andere Sichtweisen nachvollziehen)
  • Fähigkeit zur Selbstreflexion
  • Sachlichkeit (Konzentration auf die Sache statt Selbstpräsentation)
  • Risikobereitschaft
  • Echtes Expertenwissen (in einem Gebiet)
  • Startup-Spirit

…und gefragte Kompetenzen für die Führungskräfte

Führungskräfte geben Entscheidungskompetenzen und Entscheidungsverantwortung glaubwürdig ab. Sie treten stärker in der Rolle des Unterstützers als in der Rolle des Weisungsgebers auf.

Agiles Führen heisst also: Die Führungskräfte

  • ermöglichen und unterstützen selbst organisierte Prozesse,
  • sorgen für kreative Freiräume,
  • fördern Diversität im Unternehmen,
  • bahnen Kooperationen an (unter Berücksichtigung der Kosten-Nutzen-Bilanz),
  • schaffen Orientierung und Vertrauen für neue technologischen und organisatorischen Entwicklungen,
  • fördern die Zusammenarbeit innerhalb der Organisation (muss einen echten Mehrwert bieten, führt über positive Erfahrungen),
  • vergeben Einzelaufgaben und Rollen nach Aufgabenstellung und nicht stur nach Hierarchie,
  • vereinbaren gemeinsame Spielregeln für die Zusammenarbeit.

Gute Voraussetzungen schaffen mit Positiver Psychologie

Wenn wir nun Agiles Arbeiten mit den Absichten der Positiven Psychologie in den Kontext setzen, können wir uns fragen: Beinhaltet agiles Arbeiten gleichzeitig «Wohlbefinden» im Sinne der Positiven Psychologie? Die Antwort lautet: Nein, nicht zwangsläufig. In der Positiven Psychologie geht es um den Menschen mit seinen Gefühlen, guten Beziehungen und Stärken, die es zu entdecken und zu fördern gilt. Also erst, wenn die Mitarbeitenden mit ihren Werten mit denen der agilen Arbeitsweise kompatibel sind, kann dies zu positiven Emotionen und Engagement führen. Natürlich spricht man bei der agilen Arbeitsweise auch von vermehrter und intensiverer Zusammenarbeit, doch führt dies nicht unbedingt zu besseren Beziehungen.

In seiner Arbeit den Sinn sehen

Auch die Sinngebung hat auch eine wichtige Funktion, vor allem hinsichtlich der Kundenanforderungen. Doch nur, wenn die Mitarbeitenden ihre Aufgabe auch als sinnvoll erachten, wird damit ihr Wohlbefinden gefördert. Merkmale agilen Arbeitens sind auch erweiterte Kompetenzen der Mitarbeitenden, die dadurch schneller entscheiden können. Doch wenn dies die Mitarbeitenden überfordert und das Erfolgserleben dadurch ausbleibt, leistet es keinen Beitrag zu einem guten Gefühl. Hier könnte die Einführung einer Positiven Unternehmenskultur die notwendigen Voraussetzungen für eine gute Weiterentwicklung der Mitarbeitenden und Führungskräften schaffen. Eine Investition, die sich lohnt!

Wo ist das Huhn und wo das Ei?

Der schnellste und bequemste Weg, um agiles Arbeiten erfolgreich in einem Unternehmen zu implementieren wäre, die passenden Mitarbeitenden und Führungskräfte auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Nur: Wenn diese sich auf Anhieb so nicht finden lassen besteht die berechtigte Frage, ob nicht der Arbeitgeber eine positive Unternehmenskultur fördern sollte und damit auch die Basis für agiles Arbeiten legt. Oder sollte die Verantwortung für das persönliche Wohlbefinden bei jedem Einzelnen bleiben? Was denken Sie?

Weiterführend: Beinhaltet agiles Arbeiten gleichzeitig «Wohlbefinden» und «Aufblühen» im Sinne der Positiven Psychologie? Die Antwort lautet: Nein, nicht unbedingt. Für eine Organisation, die bereits mit einem agilen Mindset unterwegs ist, kann die Positive Psychologie einen Mehrwert bringen. >> zum Blogartikel

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